Sonntag, 10. Juni 2007 – Von Konz nach Merzkirchen (22 km)

 

Frühmorgens gegen 9:00 Uhr geht es bei sonnigem Wetter und

guter Laune los. Zunächst wieder an der Mosel entlang bis zur

Mündung der Saar. Dort geht es über die Saarbrücke und wir

laufen durch das Fuchsgrabental nach Tawern. Hier machen wir

unsere erste Verschnaufpause – direkt neben dem Friedhof. Die

Glocken läuten zur Sonntagsmesse. Doch wir ziehen weiter und

gehen über schöne Waldwege den Mezzenberg hoch. Hier können

 wir kurz römische Ausgrabungen besichtigen: Eine ehemalige Tempelanlage zu Ehren von Gott Merkur wurde fein säuberlich rekonstruiert.

 

                                 Die Waldwege bergauf triefen vor Schlamm.

                                 Folge des Unwetters, was hier wohl gestern

                                 oder vorgestern gewütet hat. Oben am

                                 Waldrand angelangt geht es jetzt aber

                                 überwiegend auf Höhenwegen Richtung

                                 Fisch. An der historischen Rehlinger Kirche

                                 entdecken wir in einem Unterstand zwei

schlafende Motorradfahrer.

 

Es ist warm und eigentlich ideales Wanderwetter. Doch

nachmittags wird es immer diesiger und bei Körrig ziehen

immer mehr dunkle Wolken auf. Wir erreichen schließlich

gegen 16 Uhr gerade noch trockenen Fußes die Pilger-

herberge in Merzkirchen. Und schon fängt es an zu regnen.

 

Die Pilgerherberge ist als solche erst ein paar Monate alt. Es handelt sich um ein ehemaliges Bauernhaus, welches zurzeit noch umgebaut wird. Die Pilgerzimmer im Dachgeschoss sind schon fertig: Nett und freundlich eingerichtete Mehrbettzimmer mit separaten Duschen und Toiletten im Flur. Wir sind die einzigen Pilger heute und können uns in einem 4-Bett-Zimmer bequem machen.

 

Die Pilgerherbergsmutter kümmert sich rührselig um uns. Abends kocht sie sogar. Es gibt ja auch in Merzkirchen weder ein Restaurant noch eine Frittenbude. Beim Essen erzählt sie uns „Pilgeranekdoten“. So die Geschichte von einem frühpensionierten Lehrer aus Köln. Er ging nicht nur ihr auf die Nerven. Mit jedem Gast legte er sich an, hatte immer was auszusetzen. Seine Frau hatte ihn wohl loswerden wollen, wie er ihr schilderte. „Jang, jang op de Jakobsweg!“, habe sie zu ihm gesagt. Das konnte die Herbergsmutter nachempfinden. Da er am Vortag seine Abreise für 8:30 Uhr angekündigt hatte, aber um 10:30 Uhr immer noch am Frühstückstisch saß und mit den anderen Nichtpilgergästen zankte, musste sie ihm mehrmals zurufen: „Jang, jang op de Jakobsweg!“, bis er sich endlich aufraffte und weiterpilgerte.

Tour 3 - Etappe 2

Mein JakobswegImpressionen
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3.1  3.2  3.3  3.4  3.5  3.6  3.7  3.8  3.9

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