Dienstag, 12. Juni 2007 – Von Perl nach Kédange-sur-Canner (27 km)

 

Morgens um 8:30 Uhr nach einem reichhaltigen Frühstücksbüffet marschieren wir los und überschreiten eine halbe Stunde später die Grenze. Apach heißt der erste Ort hier. Vieles an den Gebäuden, an den Straßeneinrichtungen erinnert mich hier an das tiefste Frankreich. Besonders die Fensterläden, die Volets, sieht man sofort an fast jedem Haus, sei es Neu- oder Altbau. Ich hätte nicht gedacht, dass eine Grenze – ein Strich in der Landschaft - soviel ausmachen kann.

 

Endlich bin ich wieder mal in meinem geliebten Frankreich. Der erste Eindruck eines Auslandsaufenthalts ist oft prägend für das ganze Leben. Meinen ersten Auslandseindruck hatte ich 1974 eben in Frankreich. Und das auch noch in Paris bei schönem Wetter. Ich war dort während einer Konzertreise mit dem Philharmonischen Chor Köln. Zwei Jahre später kam ein ebenso beeindruckender Mittelmeeraufenthalt an der Côte d’Azur. Und so weiter ….

 

Wir sind jetzt unten fast an der Mosel und gehen an der Bahnlinie Trier – Metz entlang. Nach wiederum etwa einer halben Stunde erreichen wir den etwas größeren Ort Sierck-lès-Bain, der im Mittelalter eine gräfliche Residenzstadt war. Die mächtige Burgruine im Zentrum erinnert heute noch daran.

 

Jetzt geht es 1 km steil den Altenberg hoch. Von 150 Metern unten an der Mosel auf fast 350 Meter Höhe. Gott sei Dank gehen wir teilweise durch schattigen Wald. Das macht die Sache erträglicher. Denn die Luft ist schwül, der Himmel diesig. Die Sonne lässt sich ab und zu mal sehen.

 

Vorbei geht es am Ferme de Koenigsberg, ein Bauernhof auf einem ehemaligen Karthäuserklostergrundstück (Chartreuse). Einige Bauten stammen noch aus der Barockzeit.

 

Nun geht’s wieder etwas bergab und wir kommen durch Freching, dann wieder an einer ehemaligen Chartreuse vorbei und gehen dann durch schier endlose Mischwälder zum Maison Forestière des Quatre Seigneurs (Forsthaus der Vier Herren). Da die Herren wohl zurzeit keine Sprechstunde haben sind, pilgern wir weiter den Hackenberg hoch.

 

Hier gibt es eine noch erhaltene Festungsanlage der berühmten Maginot-Linie aus der Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Man kann sie besichtigen. Aber das würde zu lange dauern. Schließlich haben wir heute einen etwas längeren Marsch zu bewältigen. Also begnügen wir uns mit der Kapelle und dem Friedhof auf der Bergkuppel. Dort machen wir Mittagspause bei herrlicher Weitsicht. Wir treffen hier einen Einheimischen, der etwas deutsch kann, ein mit 54 Jahren frühpensionierter ehemaliger Elektriker bei den E.D.F. – den französischen Elektrizitätswerken. Seine Großeltern und Eltern beherrschten noch die deutsche Sprache. Wenn sie über etwas reden wollten, was die Kinder nicht hören sollten, sprachen sie deutsch. Das war dann für die Kinder schließlich Motivation genug, auch deutsch zu lernen.

 

Beim Abstieg geht es wieder durch dichten Wald und herrlichen Wiesen. Wir gelangen schließlich über Helling nach Kédange-sur-Canner – unser heutiges Etappenziel. Hier erwartet uns ein motelartiges 3-Sterne-Hotel mit angeschlossenem Restaurant – das einzige im Ort. Passend dazu genehmigen wir uns unser erstes 3-Gänge-Menü in Frankreich.

Impressionen
in Bild und Wort

Tour 3 - Etappe 4

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