Donnerstag, 31. Mai 2012 – Von Cléon-d‘Andran nach La Bâtie-Rolland (11 km)

 

Gestern kamen wir spätnachmittags mit der Bahn in Montélimar an. Für drei Übernachtungen mieteten wir uns im zentral gelegenen Hotel Pierre ein, welches wir schon letztes Jahr kennen gelernt hatten. Dieses einfache, aber saubere 2-Sterne-Hotel besticht besonders durch die Madame. Schon im weit fortgeschrittenen Alter leitet sie mit ihrem distinguierten Auftreten und ohne Computer souverän das Hotel, welches besonders durch sein mittelalterliches Interieur positiv auffällt.

 

Heute morgen müssen wir zunächst zum Endpunkt der Tour aus dem letzten Jahr. Der Bus fährt ab Bahnhof schon um 7:30 h - wir finden uns schon eine Viertelstunde vorher ein. Auf dem kleinen Busbahnhof ist um diese Zeit eine ganze Menge los, da viele Schulbusse gleichzeitig ankommen und abfahren. Unsere Buslinie wird zwar auf der Informationstafel angezeigt, ebenso der dazu gehörende Bussteig. Doch wo ist denn der Bussteig 10? Und wo ist der Bus mit der Linie 34? Wir rennen zwischen den Menschenmassen und den Bussen hin und her. Die markierten Bussteige gehen nur bis 9. Und bei der Busbeschilderung finden wir keine Linie 34. Da entdecken wir das Info-Büro. Wir fragen dort nach. Die Auskunft: Der Bus ist gerade abgefahren.

 

So fahren wir halt mit dem Taxi. In Cléon-d‘Andran steigen wir am gleichen Café aus, in welchem wir letztes Jahr schon gesessen und auf das Taxi nach Montpellier, pardon, nach Montélimar gewartet hatten. Wir nehmen noch ein kleines Frühstück zu uns, welches wir im Hotel so früh morgens leider nicht bekommen konnten. Dann um 8 Uhr 30 starten wir unsere erste Etappe bei wolkenlosem Himmel und herrlicher Fernsicht.

 

                          Unsere Richtung ist heute - wie fast immer - „Südwest“. Im Osten

                          können wir uns an den bizarren Felsformationen des französischen

                          Ostalpen-Vorgebirges nicht satt sehen. Klar und deutlich stechen

                          heute die Konturen hervor.

 

Der Weg führt uns zunächst etwa gut eine Stunde durch eine flache Ebene

mit Wiesen und Gemüsefeldern ohne viel Schatten. Dann überqueren wir

das Flüsschen Roubion in seinen grünen und mit altem Baumbestand ange-

reicherten Auenbett. Direkt dahinter gelangen wir in den hügeligen mittel-

alterlichen Ort Saint-Gervais-sur-Roubion, wo wir am Ortsausgang auf

der Terrasse eines kleinen Cafés ein schattiges Plätzchen für unser zwei-

tes Frühstück finden.

 

Schon das Ortseingangsschild hat mit „EN DRÔME PROVENÇALE“ auf den provenzalischen Teil des Départements Drôme hingewiesen. Tatsächlich begegnet uns ab jetzt all das, was man gemeinhin unter „provenzalisch“ versteht: Zypressen, Oleander, Lorbeer, Rosmarin und auch Lavendelfelder, die aber leider hier und heute noch nicht in Blüte sind.

 

                          Einen halben Kilometer hinter dem Ort kommen wir an einem

                          ziemlich alten Friedhof vorbei, der noch genutzt wird. Er ist

                          terrassenförmig angelegt. Wir klimmen auf die

                          oberste Terrasse. Richtung Osten genießt man

                          den schon beschriebenen Blick auf die beein-

                          druckende Voralpen-Kulisse, Richtung Süd auf die

jetzt etwas auflockernde und hügeliger werdende Landschaft. Beein-

druckend die meterhohen „Zypressen-Wände“, die zum Schutz vor

dem kühlen und manchmal stürmischen Nord-Ost-Wind „Mistral“ um einzelne Gehöfte gepflanzt wurden, ähnlich wie bei uns im „Monschauer Heckenland“.

 

                          Kurz vor unserem Ziel müssen wir noch umplanen. Den auf der Karte

                          eingezeichneten Weg, der uns direkt über den kleinen Hausberg

                          von La Bâtie-Rolland zur Bushaltestelle führen sollte, scheint nicht

                          mehr begehbar zu sein. Zu groß wäre die Zeckengefahr, wenn wir

                          den offenbar mit hohem Gras und Ginster zugewachsenen Weg

                          bergauf gehen würden. Also machen wir einen kleinen Umweg und gelangen an die Südseite des 1000-Seelen-Dorfes unterhalb des Hügels. Hier befindet sich die nicht wenig befahrene Ost-West-Hauptstraße, auf der wir uns auf die Suche nach der Bushaltestelle machen. Wir finden keine Einkehrmöglichkeit, so dass uns der Bus mit der Linie 35 schon um 12:35 h zurück nach dem etwa 10 km entfernten Montélimar bringt.

 

Dort haben wir noch genügend Zeit für die Besichtigung des Schlossberges inkl. des Châteaus. Dabei können wir auch die Außenmauern des mächtigen Festungsbauwerkes aus dem 12. Jahrhundert besteigen; belohnt werden wir mit einem weiten Fast-Rundum-Blick.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressionen
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