Impressionen
in Bild und Wort

Donnerstag, 15. Mai 2008 – Von Neufchâteau nach Pompierre (16 km)

 

Eigentlich hätten wir uns den gestrigen „Ruhetag“ in Neufchâteau sparen können. Vorgestern war die Etappe ja wirklich sehr kurz und wir hatten danach Zeit für eine ausreichende Stadtbesichtigung. Doch uns treibt ja nichts und unsere diesjährige Tour ist ja nicht allzu lang. So leisteten wir uns den Luxus und blieben noch einen ganzen Tag in dieser historischen Stadt mit mehr oder weniger restaurierungsbedürftem Baubestand. Dabei haben wir uns gestern hauptsächlich etwas außerhalb von Neufchâteau umgesehen. Zu Fuß natürlich, was bei der immer noch ausgeprägten sommerlichen Hitze nicht ohne reichlich Pausen im Schatten zu bewältigen war.

 

                               Zunächst waren wir an der Meuse, die westlich an Neufchâteau

                               von Süd nach Nord vorbeifließt. Hier gibt es Sport- und

                               Freizeitstätten einschl. Campingplätze. Aber es ist ja noch keine

                               Hochsaison, also überall „tote Hose“. Weiter nördlich fließt ein

                               Nebenarm durch einen Vorort, hier fanden wir einen

                               ausgeschilderten „historischen Entdeckungsweg“, z.B. mit

                               ehemaligem Waschhaus. Dort machten wir am Ufer ein kleines

                               Mittagsschläfchen.

 

Weiter ging’s ostwärts einen Berg hoch, nachdem wir vorher die Bahnstrecke Toul - Neufchâteau - Langres überqueren mussten. Oben angekommen, hatten wir eine schöne Weitsicht in die nord-westliche Umgebung. Außerdem gab es hier ein kleines Industriegebiet mit – Aldi und Lidl. Wir deckten uns mit etwas Lebensmittel für die nächsten Tage ein. Dann überquerten wir noch die schon erwähnte viel befahrene Hauptstraße Toul - Neufchâteau und gingen weiter ostwärts durch ein Wohngebiet am südlich gelegenen Wald vorbei Richtung „freies Feld“. Hier stießen wir bis an den Weg, den wir vorgestern kurz vor unserer Ankunft hier gegangen waren. Wir sind jetzt auf einer Höhe von etwa 360 Meter und müssen wieder hinunter nach Neufchâteau.

 

Übrigens, ein Château – weder alt noch neu - gibt es hier nicht mehr. Das

ist längst zerstört. Nur noch ein Château d’Eau befindet sich auf dem

ehemaligen Schlossberg in der Altstadt. So nennt man in Frankreich die

profanen Wassertürme, die - in zeitgenössischem Stil gebaut und heute

außer Betrieb - fast noch in jedem Ort zu finden sind. Der hiesige

Wasserturm erinnert wohl an den ehemaligen Schlossturm.

 

Wir setzen heute nach einem ausgiebigen Frühstücksbüffet um 9 Uhr 30 den Weg fort. Es ist wiederum nur ein relativ kurzer Weg. Man hätte die Strecke von St-Élophe bis Pompierre auch an einem Tag zurücklegen können; das wäre ohne weiteres zu schaffen. In Pompierre selbst gibt es keine Unterkunft. So haben wir geplant, von dort mit dem Taxi oder per Anhalter zurück nach Neufchâteau ins Hotel zu fahren.

 

Der in den Planungsunterlagen eingezeichnete Jakobsweg führt von Neufchateau auf der D1 nach Pompierre. Diese Straße ist relativ schmal und außerdem – auch von LKW’s – viel befahren; außerdem verleitet sie zum Rasen, da sie schnurgeradeaus geht.

 

                                  Deshalb entschließen wir uns wieder für einen kleinen Umweg,

                                  der östlich der D1 - vorbei an Rebeuville - entlang des sich

                                  windenden Flüsschens Mouzon durch ein romantisch gelegenes

                                  Tal mit dem Örtchen Circourt-sur-Mouzon geht.

                                                                                                               

                                  Hinter Neufchâteau „erklimmen“ wir zunächst den südöstlich

                                  gelegenen „Butte-Mont-Plaisier“ und gehen dann entlang der

                                  Mouzon über Feld- und Waldwege. Kurz vor Circourt-sur-Mouzon

laufen wir bis Pompierre über kleine Départemant-Straßen. Hier können wir uns breit machen. Außer ein paar Trecker oder hier und da mal ein Auto kommt uns nichts in die Quere. Kurz vor unserem Etappenziel begegnen wir noch einen Jogger und zwei Radfahrer. Das war’s aber auch schon. Nur in der Nähe der wenigen kleinen Bauerndörfer entdeckt man vereinzelt menschliche Wesen, meistens bei der Arbeit auf dem Hof oder dem Felde. Überhaupt: Abseits der Städte gibt es offenbar mehr Viehzeug als Menschen. Das ist eigentlich ganz gut so. Denn so haben wir Natur und Ruhe pur. Was will ein Pilger mehr.

 

Der Himmel ist heute nicht ganz so wolkenlos wie bei unseren drei ersten Etappen, aber das Wetter hält sich tapfer und bleibt trocken und warm. Ab und zu kommt auch mal die Sonne heraus.

 

Am frühen Nachmittag sind wir in Pompierre. Es gibt hier die Kirche mit dem romanischen Portal zu sehen. Die Kirche selbst ist geschlossen. Auf der Anhöhe neben der D1 am Ortseingang steht die „Chapelle de la Notre Dame de la Saragosse“, zum Schutze der Reisenden. Im Ort existiert zwar eine Boulangerie; doch die ist nur vormittags geöffnet. Auch das Büro der Mairie (Bürgermeisteramt), wo wir uns einen Stempel abholen wollten, ist nur an bestimmten Wochentagen geöffnet.

 

Nach einem kleinen Dorfrundgang geht es dann zurück nach Neufchâteau. Man könnte zwar auch zu Fuß gehen, aber wir lassen uns jetzt lieber fahren.

Tour 4 - Etappe 4

Mein Jakobsweg

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4.1  4.2  4.3  4.4  4.5  4.6  4.7  4.8

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