Samstag, 9. Juni 2012 – Von Saint-Hilaire-d‘Ozilhan nach Lédenon (15 km)

 

Anders als in den letzten Tagen begrüßt uns nach dem Aufstehen die Sonne mit wolkenlosem Himmel. So machen wir uns schon kurz nach 9 Uhr auf dem Weg.

 

                              Unsere letzte Etappe in diesem Jahr führt uns fast bis Nîmes.

                              Zunächst folgen wir weiter den GR 63. Westwärts geht es durch

                              eine fruchtbare kaum bewaldete Tiefebene. In gut einer

                              Stunde werden wir in Castillon-du-Gard sein. Im Gegensatz zu

                              Saint-Hilaire liegt der alte Kern dieser mittelalterlichen „befestigten

                              Siedlung“ mit heute knapp 1.400 Einwohnern oben auf einem 98 m

hohen Hügel. Wir sehen den Ort schon von weitem. Majestätisch thronen die Häuser auf dem Plateau.

 

Oben angekommen geht es sehr touristisch zu, vielleicht weil heute

Wochenende ist. Und natürlich: Die Stadt selbst ist sehr sehenswert.

Außerdem ist die Hauptattraktion in dieser Region, der Pont du Gard,

von hier aus leicht zu Fuß zu erreichen. Doch bevor es für uns weiter

geht, gönnen wir uns eine kleine Pause für das zweite Frühstück.

 

Dann folgen wir einer kleinen Straße hinunter Richtung Südwest. Von weitem können wir schon Teile der berühmten in der Römerzeit erbauten Brücke über die Gard sehen.

 

                             Nach etwa zwanzig Minuten sind wir unten. Wir staunen über das

                             gewaltige Monument. Wie das die Römer vor zweitausend Jahren mit

                             den damaligen Arbeitsmethoden geschafft haben, ist immer wieder

                             beeindruckend. Es wimmelt heute von Besuchern, die meistens

                             „natürlich“ mit dem Auto oder mit Bussen da sind und nicht wie wir

                             „à pied“ gekommen sind. Wir sehen Arbeiter, die an den Streben und

                             Pfeilern der Brücke hängen, gesichert mit Seilen, und irgendetwas montieren. Sieht fast so aus, als wenn die Brücke gesprengt werden soll. Dann erfahren wir aber, das heute Abend hier ein Feuerwerk stattfindet.

 

Das Wasser der Gard ist klar und auf dem ersten Blick sauber. Einige

Unverwegene wagen sich ins Wasser. Früher konnte man über die

oberste Ebene der Brücke gehen; das ist jetzt aus Sicherheitsgründen

nicht mehr erlaubt. So nehmen wir den unteren breiten Weg neben

der Brücke. Auf der anderen Seite der Gard verweilen wir und schauen

dem bunten Treiben zu, bis wir kurz vor 13 Uhr wieder aufbrechen.

 

                             Der GR 63 verläuft nördlich der Brücke weiter in Richtung Westen.

                             Am südlichen Ende der Brücke finden wir den GR 6, dem wir jetzt

                             folgen. Kurvenreich geht es steil aufwärts bis in die Höhe der obersten

                             Brückenebene. Von dort genießen wir noch mal die tolle Aussicht

                             in das Tal der Gard. Im Süden vor uns erwartet uns wieder eine

                             schöne Garrigue-Landschaft.

 

Wir haben schon bald eine Höhe von 146 m erreicht. Hier treffen wir

zum ersten Mal auf unserer diesjährigen Tour richtige Wanderer. Wir

kommen mit ihnen ins Gespräch. Es sind ein pensionierter Lehrer und

seine ehemalige Kollegin. Beide tatsächlich Franzosen. Aber: Der

Lehrer hat Deutsch unterrichtet, seine Vorfahren stammen aus dem

Elsass. Daher also die Lust am Wandern, die man den Franzosen ja nicht unbedingt nachsagt.

 

                           Hier oben gibt es gute Weitsichten nach fast allen Seiten: Im Norden

                           Castillon-du-Gard. Die römische Brücke liegt unten im Tal; man kann

                           sie nicht mehr sehen. Im Südosten erkennt man

                           die Häuser von Saint-Bonnet-du-Gard. Wir gehen

                           bis hinunter in diesen Ort. Gegen 14 Uhr kommen

                           wir dort an. Auch feiert man heute eine „Fète“.

Einige Gassen sind gesperrt. Piraten haben einen Platz „gekapert“.

 

Dann verlassen wir den GR6 der nun Richtung Südost verläuft. Wir suchen uns einen Weg Richtung Südwest zu unserem Tagesziel Lédenon. Nach knapp einer Stunde haben wir den Endpunkt unserer diesjährigen Tour erreicht. Wie bestellt, kommt auch schon ein paar Minuten später der Linienbus, der uns in die Innenstadt nach Nîmes bringt.

 

Dort bleiben wir bis Mittwoch nächster Woche. Dann geht es zurück nach Köln, zunächst mit dem TGV nach Paris und von dort mit dem Thalys nach Köln. Mittwoch Abend sind wir wieder zu Hause. Doch bis dahin werden wir die Zeit hier noch sinnvoll nutzen: Den Sonntag und Montag für eine ausgiebige Besichtigung der alten Römerstadt. Und den Dienstag für einen Abstecher mit der Bahn nach Arles.

 

Nächstes Jahr, wenn alles gut geht, kommen wir wieder und „laufen“ weiter - Richtung Südwest versteht sich ...

 

Impressionen
in Bild und Wort

Tour 8 - Etappe 9

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8.1  8.2  8.3  8.4  8.5  8.6  8.7  8.8  8.9

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