Impressionen
in Bild und Wort

Freitag, 28. Mai 2010 – Von Chagny nach Mercurey (11 km)

 

Nach einer ruhigen Nacht verlassen wir Chagny ausgeschlafen und wohlgestärkt mit einem etwas üppigeren Frühstück als sonst in Frankreich üblich. Ursprünglich hatten wir geplant, heute bis Moroges zu gehen, das wären knapp 26 km. Gestern haben wir uns aber spontan für Mercurey entschieden, denn dort gibt es ein Hotel, welches auch ein Zimmer frei hatte. Wir erweitern also unsere diesjährige Tour um eine Etappe. Bei der zu erwartenden Hitze und den anstehenden Steigungen in den nächsten Tagen sind drei kürzere statt zwei längere Etappen von Chagny bis St-Gengoux-le-National sicher nicht von Nachteil.

 

Wir überqueren den Canal du Centre und erklimmen - wiederum abseits des ausgeschilderten Jakobsweges - die Höhen der Montagne de la Folie. Das heißt, von 224 m Höhe in Chagny geht es langsam aber stetig bis auf 341 m, also schlappe 120 Höhenmeter in knapp einer Stunde. Dieser kleine Umweg hat es aber in sich, denn die Sonne brennt heute zum ersten Mal so richtig. Dennoch: Es lohnt sich, denn wir befinden uns in einem Feld– und Waldgebiet mit Eichen und bis zu mannshohen Buchsbäumen, ein Naturschutzgebiet mit Aussicht.

 

                           Auf der Höhe angekommen schauen wir rechts unten vor uns auf

                           Bouzeron. Wir machen jedoch eine 90 Grad-Wendung nach links und es

                           geht bergab Richtung Rully. Unten im Tal gelegen kann man den

                           hübschen Weinort schon von hier oben gut begutachten, sogar zwei

                           Châteaus sind zu sehen. Dabei handelt es sich um nicht nur um die

                           Wohnhäuser der Weingüter, sondern um richtige Schlösser, eines davon

                           ist eine mittelalterliche Burganlage und hat seine grundsätzlich militärische Architektur bewahrt.

 

In Rully angekommen genehmigen wir uns gegen 11 Uhr im Café

„Escapade“ am Marktplatz eine kleine Erfrischung. Dann geht es etwas

aufwärts vorbei am Château St-Michel und an der Kirche St-Laurent

aus dem 14. Jahrhundert. Nun laufen wir eine steile Dorfgasse abwärts

und stoßen unten wieder auf den Jakobsweg. Am südlichen Ortsausgang

müssen wir links noch mal einen schmalen Waldweg hoch. Hier sehen

wir dann auch das alte Château de Rully, welches majestätisch auf

einem Hügel über den Ort thront.

 

Über einen 3 km langen Höhenweg, der uns wieder durch Buchsbaumfelder und –wälder, aber auch durch Weinberge führt, kommen wir zum Croix de Montelon, einem alten Steinkreuz auf 367 m Höhe. Hier liegt uns im Tal Mercurey zu Füßen, das heutige Tagesziel. Je näher wir dem Ortskern kommen, um so mehr verflüchtigt sich der idyllische Eindruck, den wir von oben hatten. Denn statt eines plätschernden Bächleins erwartet uns eine vielbefahrene Hauptstraße, die den Ort in Ost-West-Richtung durchquert. Und hier an der Hauptstraße liegt unser Hotel, zum Glück - Gott sei es gedankt - mit Zimmer nach hinten heraus.

 

Da wir ja heute schon um 14 Uhr am Ziel sind und die Sonne kräftig scheint, gönnen wir uns erst mal eine ausgedehnte Siesta. Dann - zur Kaffeezeit - machen wir uns auf den Weg zur Erkundung des in Fachkreisen so berühmten Weinortes. Aber ist es wohl nur der Wein, der berühmt ist. Der Ort selbst lohnt sich nicht für eine ausgedehnte Besichtigung, allenfalls zusammen mit einer Dégustation des edlen Rotweines.

 

Wir gehen bei der Suche nach einer Möglichkeit für einen kleinen Imbiss mit Getränk die Hauptstraße auf und ab in der Hoffnung, hier fündig zu werden. Doch vergebens. Ein Café oder sonst ein geöffnetes Restaurant ist weit und breit nicht zu sehen. Der Straßenverkehr ist reichlich vorhanden, dementsprechend ist der Fußgängerweg superschmal. Wer läuft auch schon zu Fuß in Frankreich außerhalb der Städte?

 

                           Da finden wir schließlich einen Supermarkt und wir begnügen uns mit

                           Keksen und Dosen-Getränken. Nun schnell weg von der Hauptstraße

                           und ab in die Seitenwege. Dort entdecken wir einen kleinen See mit

                           Bänken, auf die wir uns für die wohlverdiente „Kaffee“-Pause nieder-

                           lassen. Danach entdecken wir beim anschließenden Spaziergang

                           doch noch einige interessante Sehenswürdigkeiten.

 

Am Abend wird der Verkehr ruhiger und nach dem Abendessen in einer kleinen Pizzeria mit Außengastronomie machen wir den obligatorischen Abendspaziergang.

Tour 6 - Etappe 2

Mein Jakobsweg

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Zu den Notizen der Etappen:

6.1  6.2  6.3  6.4  6.5  6.6  6.7  6.8  6.9

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